Auf Kreuzfahrt zu den Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln werden auch “Inseln des ewigen Frühlings” genannt. Die sieben größten Inseln beeindrucken mit ihrer Kulisse aus Vulkankegeln und Kratern, Klippen, Sanddünen und Urwäldern.

Die Kanarischen Inseln liegen, wie zufällig vor die Südküste Marokkos gestreut, im östlichen Zentralatlantik, mehrere hundert Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt. Mit ihrer Lage weit draußen im Meer würde man von einem rauen Meeresklima ausgehen. Aber weit gefehlt! Die Kanaren liegen nahe des nördlichen Wendekreises und genießen so ganzjährig ein mediterran-subtropisches Klima. Dieser Zustand brachte dem Archipel auch den Beinamen „Inseln des ewigen Frühlings“ ein. Der Sommer bringt eine Trockenzeit mit sich, während der Winter von regenreicheren Wochen geprägt ist. Die Temperaturen auf den Kanarischen Inseln pendeln in etwa zwischen 17 und 25 Grad.

Die sieben Hauptinseln der Kanarischen Inseln

Die Inseln gehören als autonome Gemeinschaft zu Spanien. Zu den Kanarischen Inseln zählen sieben große Hauptinseln, sie sich aneinanderreihen. Mit größter Nähe zum Festland ist Lanzarote die erste Insel in der Reihe, gefolgt von Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro. Weitere sechs kleine Nebeninseln erweitern das Archipel im Norden von Fuerteventura und Lanzarote. Die größten Inseln der Kanaren sind auch jene, die Ziele von Kreuzfahrten sind.

Lanzarote

Kamele auf Lanzarote, der nordöstlichsten der Kanarischen Inseln

Kamele auf Lanzarote – © Foto: Lagui / Fotolia.com

Die nordöstlichste der sieben großen Kanarischen Inseln ist Lanzarote. Hier herrscht ganzjährig ein angenehm mildes und regenarmes Klima. Hauptstadt der Insel ist Arrecife.

Weiße Strände, schwarze Felsen und Feuerberge
Zwei Gebirgszüge prägen die Insel, sowie die lange Küstenlinie, von der nur ein Bruchteil von Sandstrand, der Rest von Gebirge gezeichnet ist. Die Strände sind zum Teil von eindrucksvollen schwarze Felsformationen umgeben, die einst aus erkalteter Lava entstanden sind. Die Papagayo Strände im Süden der Insel sind lange weiße Badestrände, die von natürlichen Lavafelsen voneinander getrennt sind. Auch der Famara Strand mit seinen hohen Steilküsten ist einen Besuch wert. Die Playa Blanca ist eine Küstenpromenade mit Ausblick über die Insel und die Nachbarinsel Fuerteventura.

Im Südwesten der Insel liegt der Timanfaya Nationalpark, auch bekannt unter dem Namen „Montanas del Fuego“ – Feuerberge. Besuchern eröffnet sich hier ein fantastischer Blick auf Berge und weite Ebenen. Auf Lanzarote begegnet man Geysiren, Vulkankegeln und Kratern. Auf Lanzarote kann man die Lavaröhre Cueva de los Verdes betreten, sie ist ein Relikt eines Vulkanausbruchs. Interessant sind auch die alten Wasserspeichern, sogenannte Eras, die noch heute manche Regionen von Lanzarote prägen.

Gran Canaria

Grand Canaria ist die drittgrößte Insel der Kanaren, sie ist fast kreisrund und mit 50 Kilometern Durchmesser besitzt sie eine Küstenlänge von etwa 236 Kilometern. Hauptstadt von Gran Canaria ist Las Palmas, deren Hafen und historische Altstadt einen Erkundungsbesuch wert sind. Im Zentrum der Insel ragt die höchste Erhebung der Insel hervor: Der erloschene Vulkan Pico de las Nieves. Der über 1800 Meter hohe Roque Nublo ist jedoch das Wahrzeichen der Insel. Die Landschaft Gran Canarias ist von Tälern und Bergland gezeichnet. Durch die vielen Höhenunterschiede besitzt Gran Canaria 14 Mikroklimazonen und kann somit als Miniaturkontinent betrachtet werden.

Strände im Süden
Im Süden der Insel finden sich die beliebtesten Strände wie der weitläufige Playa del Inglés und San Agustín. Vor allem aber die Dünen von Maspalomas sind ein Anziehungspunkt. Sie bilden eine Wüste im Kleinformat. Die Dünen erstrecken sich über eine Länge von sechs Kilometern und eine Breite von ein bis zwei Kilometern. Der Sand stammt von angeschwemmtem und zerriebenen Korallen- und Muschelkalk. Seit 1987 steht die Dünenlandschaft unter Naturschutz. Auch der Blick von den Dünen aus in Richtung Hinterland ist spektakulär, denn die gebirgige Landschaft lässt auch hier die Vulkangeschichte der Insel erkennen.

Sehenswürdigkeiten
Der Leuchtturm „El Faro“ von 1889 in Maspalomas ist eine weitere Sehenswürdigkeit, die von der Kultur der Kanaren zeugt. Auch ein Besuch von “Cenobio de Valerón” lohnt sich. An diesem Ort finden sich über 290 Höhlen, die von den Ureinwohnert der Insel in den Tuffstein gehauen wurden. Das Höhlensystem erlaubt Einblicke in das Leben der ersten Bewohner der Inselgruppe, den Guanchen.

La Palma

La Palma zählt auch zu den Kanarischen Inseln

La Palma, Kanarische Inseln – © Foto: mirubi / Fotolia.com

Die Insel La Palma wird auch “San Miguel de la Palma” genannt, sie ist die nordwestlichste der sieben Hauptinseln der Kanarischen Inseln und die fünftgrößte von ihnen. Hauptstadt von La Palma ist Santa Cruz de La Palma auf der Ostseite der Insel, die größte Stadt ist aber Los Llanos de Aridane auf der Westseite. Die Insel ist bekannt für ihre üppige Vegetation und ihre natürliche Schönheit, daher erhielt sie auch die Beinamen „isla bonita“ und „isla verde“ – schöne und grüne Insel.

Vulkanische Aschefelder und einmalige Lorbeerwälder
Mit ihrer schroffen Küste und wenigen Stränden gehört La Palma zu den steilsten Inseln der Erde. Im Süden ist die Landschaft geprägt von Kratern, Aschefeldern und kilometerlangen erkalteten Lavaströmen. Im Norden ist die Insel von grüner Vegetation bewachsen, Kiefernwälder und Lorbeerwälder gedeihen hier. Grund für die unterschiedlichen landschaftlichen Begebenheiten sind unterschiedliche Vegetationszonen. Der Lorbeerwald „Los Tilos“ ist ein UNESCO Biosphärenreservat. Bereits 1954 wurde der nördliche Teil der Insel zum Nationalpark erklärt. Der Norden der Insel ist seit 1954 Nationalpark. Hier dominiert die Caldera de Taburiente, ein riesiger Krater, das Gebiet. Ihr Durchmesser beträgt neun Kilometer, ihr Umfang 28 Kilometer. Ein Ring aus Gipfeln umgibt den Kraterrand, dabei ist auch die höchste Erhebung der Insel, der Roque de los Muchachos mit 2426 Metern. Die Caldera ist nur zu Fuß zu erreichen.

Spuren des Urvolks
Die Kultur der Guanchen, dem Urvolk der Inselgruppe, spielt auf La Palma eine bedeutende Rolle, denn hier siedelten sie bereits ab etwa 2000 v. Chr. Noch immer können Reste der Steinzeitkultur wie Wohnhöhlen und Grabstätten, Steinwerkzeuge und Steinritzungen (Petroglyphen) bewundert werden. Viel über die Guanchen erfährt man im Inselmuseum.

Für Besucher eignet sich eine Inseltour entlang der zahlreichen Wanderwege auf La Palma. Es gibt unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und sogar Mountainbike-Touren und Reitexkursionen über die Insel. Vor der Ost- und Westküste sind auch Tauch-Exkursionen sehr beliebt.

El Hierro

El Hierro ist die westlichste und kleinste der Kanarischen Inseln, ihre Hauptstadt ist Valverde. Mit seinem Inselflughafen ist El Hierro mit den Nachbarinseln Gran Canaria, La Palma und Teneriffa verbunden.

Die Entstehungsgeschichte der Insel lässt gut an ihrer Landschaft ablesen. Die Gipfelregion ist bewaldet. Die sogenannte Cumbre kann man ganz wunderbar durchwandern. Die Küsten der Insel werden durch steilabfallende Klippen abgeschlossen. Flache Küstengebiete gibt es, bis auf das Golftal, nicht. Im Inselinneren wechselt das Panorama zwischen Lavawüste, Nebelwald, Kiefernwäldern und Obsthainen, grünes Weideland und Ananas- und Bananenplantagen. Im Süden der Insel findet man auch die größte Höhle der Insel, die Cueva de Don Justo. Sie entstand durch fließende Lava im Inneren von bereits ausgekühlter Lava. Von diesen Höhlen auf El Hierro nutzten schon die Ureinwohner viele als Unterkunft und Grabstätten.

Im Südwesten sind noch einige alte Exemplare des Wacholderbaums vorhanden, die einst zu einem ausgedehnten Wacholderwald gehörten. Nicht nur die Natur ist hier von vielseitiger Schönheit geprägt, auch die Fauna verspricht Diversität. Besondere Echsenarten und Vögel sind hier zuhause.

Vor der Südwestküste von El Hierro befindet sich eines der besten Tauchgebiete Europas, das Mar de las Calmas. Ein einziger Sandstrand mit einer Länge von einigen 100 Metern findet sich an der Westküste. Die Brandung ist jedoch sehr stark. Im Nordwesten sind einige kleine geschützte Meeresschwimmbecken geschaffen worden, die mit kleinen Mauern die Brandung abhalten. Zu diesen Stränden gehören La Maceta oder Los Sargos.

La Gomera

Die Insel La Gomera ist die zweitkleinste der sieben Hauptinseln der Kanarischen Inseln. Auch diese Insel besitzt mehrere Vegetationszonen aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen. Der Norden der Insel ist ab 500 Metern Höhe mit Lorbeerwäldern und immergrünen Farnen bewachsen. Der Süden ist regenarm und daher wachsen hier karge Sträucher und Kakteen.

Wälder wie vor Millionen von Jahren
In La Gomeras Mitte liegt der Nationalpark Garajonay, er gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Der gleichnamige Berg Garajonay mit einer Höhe von 1487 Metern ist die höchste Erhebung der Insel. Die Lorbeerwälder existieren hier im Nationalpark noch aufgrund der fehlenden Eiszeit. Der immergrüne Nebelwald mit hohen Farnen, von Bäumen hängenden Flechten und knorrigen Bäumen schafft in Kombination mit Bächen und einigen Wasserfällen eine Landschaft wie sie bereits vor Millionen von Jahren existierte.

Vulkanschlote zum Bewandern
Die Vulkanstrukturen sind auf der Insel noch wunderbar zu erkennen, ob an freigewitterten Vulkanschloten im Zentrum oder an der Küste oder an der Felslandschaft – Überreste bewegterer Zeiten sind überall auffindbar.
Für Wanderer existiert auf der Insel ein ausgedehntes Wanderwegssystem, das alle Teile der Insel verknüpft. Allerdings mitunter mit großen Höhenunterschieden.

Fuerteventura

Fuerteventura ist die zweitgrößte der Kanarischen Inseln, ihre Hauptstadt heißt Puerto del Rosario. Hier befindet sich auch der internationale Flughafen von Fuerteventura. Die Hauptstadt ist aufgrund ihrer zahlreichen Kirchen und Museen ein Ort zum Verweilen.

Landschaftliche Highlights
Im Umland der Stadt locken die landschaftlichen Highlights wie der Berg Pico de la Zarza, der höchste Punkt der Insel mit 807 Metern Höhe. Im Nordosten der Insel prägt ein Sanddünenbereich das Land. Die Wanderdünen sind unter dem Namen „Parque Natural de las Dunas de Corralejo“ bekannt. Hier fühlt man sich wie in die Wüste der Sahara versetzt. Ein weiteres Highlight ist die Steilküste bei Ajuy, deren Strand aus schwarzem Lavasand besteht. Entlang der Ostküste gibt es noch viele weitere Sandstrände.

Welt für Wanderer
Die Insel ist durch Wanderwege erschlossen, so dass man hier auf Erkundungstouren gehen kann. Immer wieder begegnet man dabei auf Aloe vera Pflanzen, denn auf Fuerteventura wird die Heilpflanze auf großen Flächen angebaut.

Teneriffa

Die größte der Kanarischen Inseln ist Teneriffa mit der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife. Sie ist eine der größten Hafenstädte des Atlantiks. Santa Cruz de Tenerife fügt sich fast nahtlos an die Stadt (San Cristóbal de) La Laguna an, beide liegen in Tälern zwischen den Bergrücken der Vulkaninseln. Die Altstädte sind sehr sehenswert, viele hübsche Gebäude in bunten Farben und verschiedener Baustile prägen die Stadtbilder. Bekannt ist vor allem die Kathedrale von La Laguna an der Plaza del Adelantado. Auch der Hafen von Santa Cruz bietet spektakuläre Ansichten.

Mit der Seilbahn zum Krater
Teneriffa ist mit der Caldera („Las Canadas“) des Vulkans aus dem die Insel entstand und dem höchsten Berg Spaniens, dem Pico del Teide, die Heimat des Teide Nationalparks. Er beheimatet den Vulkan und die Umgebung des Feuerbergs. Mit der Teide-Seilbahn gelangt man hinauf zur Bergspitze. Die faszinierende Kraterlandschaft, die man hier betritt, erinnert an eine Mondlandschaft.

An der Südspitze Teneriffas befindet sich der Playa Paraiso, in den Gewässern vor der Küste kann man sich zu Walbeobachtungen einfinden oder auf Tauchgang gehen.

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