Tipps für barrierefreie Kreuzfahrten

Wer aufgrund eingeschränkter Mobilität besondere Ansprüche stellen muss, ist mit diesen Tipps für barrierefreie Kreuzfahrten gut beraten:

Wissenswertes zu barrierefreien Kreuzfahrtschiffen

Kreuzfahrten haben sich schon lang als besonders effiziente Reisemöglichkeit herausgestellt für Gäste mit eingeschränkter Mobilität, Seh- oder Hörproblemen. Die Reedereien arbeiten stetig daran, das Angebot auf ihren Schiffen an alle Gäste anzupassen.

Wie die Reedereien die Reisen und Unterbringungen für Gäste mit körperlichen Einschränkungen gestalten, lesen Sie hier.

 

Die Reedereien bieten verschiedene Möglichkeiten für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität – © Foto: mangostock / fotolia.com

Rechtzeitige Planung!

Üblicherweise können alle Vorkehrungen bei rechtzeitiger Kontaktaufnahme – am Besten mindestens einen Monat vor Reiseantritt – mit dem Reisebüro getroffen werden. Passagiere erfahren dann, welche Unterbringungsmöglichkeiten es gibt und welche Art von Service sie an Bord erwartet. Wer einen Rollstuhl benötigt, sollte sich informieren, welcher Art der Rollstuhl sein kann, um an Bord zu gehen. Manchmal ist ein zusammenklappbarer Rollstuhl die beste Alternative. Auf einigen Schiffen kann auch ein Rollstuhl reserviert werden. Auch wer einen Blindenhund benötigt, muss sich im Vorfeld mit dem Reisebüro absprechen.

Es kann jedoch nicht gewährleistet werden, dass ausnahmslos jeder Ort an Bord oder jeder Hafen für Rollstühle zugänglich ist. Dies sollte im Vorfeld geklärt werden, so dass alle Vorkehrungen getroffen werden können.

Welchen zusätzlichen Komfort bieten die Reedereien?

Mehr Raum

Immer mehr Kreuzfahrtschiffe werden mit besonders breiten Fluren und Durchgängen versehen, so dass auch Rollstuhlfahrer ohne Probleme passieren können. Das Angebot von großen rollstuhlgerechten Kabinen mit breiten Türen nimmt ebenfalls zu. Die Kabinen sind mit extra viel Freiraum ausgestattet. Die Schränke sind zum Teil mit beweglichen Kleiderstangen versehen, die Schreibtische, Frisiertische und Steckdosen sind auf Rollstuhl-Level installiert.

Die Bäder der behindertengerechten Kabinen sind mit breiten Türen leicht erreichbar, meistens sind die Armaturen höhenverstellbar und mit einer Duschbank versehen. Auch die Toilettensitze sind höhenverstellbar und im gesamten Raum sind stützende Griffe installiert.

Hör- und Sehhilfen

Für Menschen mit Seh- und Hörproblemen sind nicht selten Übersetzer mit an Bord. Für den Aufweck-Service gibt es auf einigen Schiffen Kissen-Wecker, die Telefone sind umgestellt und die Türklingeln oder Feuermelder blinken.

Flexibilität und Sicherheit

Nicht nur die Unterbringung ist ein wichtiger Aspekt, auch die Flexibilität an Land soll gewährleistet sein. So werden Busse oder Vans eingesetzt, die auch Rollstuhlfahrer aufnehmen können, um sie zu Flughafen, Schiff, Hotel und Landausflug zu transportieren.

Auf den Schiffen wird das Sicherheitsprogramm auch in Zeichensprache oder als Transkript in Blindensprache angeboten.

Besonderes Engagement
Einige Reedereien bieten sogar mehr für eingeschränkte Gäste an, als das Gesetz vorschreibt. Die Holland America Line zum Beispiel hat Manager explizit eingestellt, um dafür zu sorgen, dass Gästen mit besonderen Bedürfnissen entgegengekommen wird.

 

Tipps für die Zeit an Bord

– Einen Schiffsplan sollte man stets bei sich haben

– Sie sollten genau wissen, wo sich die Arztpraxis auf dem Schiff befindet. Eventuell können Sie sich auch mit dem Bordarzt bekannt machen.

– Prüfen Sie, welche öffentlichen Toiletten für Sie geeignet sind, vor allem in der Nähe der Hauptaufenthaltsorte wie Speisesäle, Theater oder Lieblingslounge.

– Benötigen Sie besondere Hilfsmittel in der Kabine wie eine Duschbank oder einen erhöhten Toilettensitz? Dann bitten Sie ihren Kabinensteward um Hilfe.

– Es kann vorkommen, dass man von einem Crewmitglied nur über einen unkonventionellen Weg zu einem anderen Ort auf dem Schiff gebracht werden kann. Wer eine solche überraschende „Hinter-den-Kulissen-Tour“ durch die Küche oder über den Service-Flur bekommt, sollte es – wenn möglich – mit Humor nehmen.

 

Hilfreiche Tipps für Landausflüge

– Bereits mit dem Kreuzfahrtanbieter sollten Sie abklären, an welchen Häfen Sie von Bord gehen können. Spätestens am Shore Exkursions Desk können Sie dann mit den Tourleitern besprechen, welche Ausflüge für Sie geeignet sind. Einige Reedereien nehmen diese konkreten Informationen auch in das Exkursions-Material mit auf, das Sie mit dem Ticket erhalten. Lesen Sie es also aufmerksam!

– Informieren Sie sich, ob ihnen Crewmitglieder beim Verlassen des Schiffes behilflich sind.

– Finden Sie heraus, an wie vielen Häfen eine Tenderfahrt notwendig ist und welche davon für Sie zu händeln sind.

– Besonders die altertümlichen Städte sind meist nicht einfach oder überhaupt nicht für Gäste mit Behinderungen begehbar. So halten bereits zu enge Gehwege, unebene Straßen oder steile Treppen vor allem Rollstuhlfahrer auf. Entscheiden Sie sich am besten gleich für eine Route mit Häfen, die überwiegend auf Besucher mit Behinderungen eingestellt sind.

– Stellen Sie sich darauf ein, dass ein Hafen zwar als „begehbar“ bezeichnet wird, dennoch abernicht alle Wege für Sie zugänglich sind. Es ist nie ganz sicher, wie viel Sie von einem bestimmten Ziel sehen werden.

 

Tipps für die Buchung

– Bei der Buchung sollte man offen mit seinem Handicap umgehen, so dass die optimale Urlaubslösung gefunden werden kann.

– Häufig gilt, je neuer das Schiff ist, desto besser ist das Angebot für Gäste mit Behinderung, denn die Reedereien versuchen intensiv, den Bedürfnissen ihrer Kunden mit körperlichen Einschränkungen gerecht zu werden.

Wichtige Fragen, die im Vorfeld geklärt werden sollten.

– Haben die Badezimmer der Kabinen Rampen?

– Haben die Balkone der Suiten Rampen?

– Können die Außendecks ohne Hilfe erreicht werden?

– Kann ein Tisch im Restaurant reserviert werden, der schnell und leicht erreicht ist?

– Sind die Fahrstühle an Bord groß genug, um einen Rollstuhl aufzunehmen?

– Gibt es genügend Fahrstühle? Sind sie mit Knöpfen auf erreichbarer Höhe versehen?

– Wie müssen rezeptpflichtige Medikamte angemeldet werden?

– Klären Sie mit Ihrer Versicherung, ob ein Besuch der Arztpraxis an Bord abgedeckt ist.

– Auch ein Notfall sollte bei der Versicherung gut abgedeckt sein.

– Wer besondere Gesundheitsansprüche hat, zum Beispiel an die Dialyse muss, sollte sicher gehen, dass die notwendige Ausstattung auf dem gewählten Schiff vorhanden ist.

– Wer einen elektronischen Rollstuhl benutzt, sollte sicher stellen, dass alle Einzelteile sicher angebracht sind, die Batterie aufgeladen sind und der Steuermechanismus geprüft ist. Wenn während eines Landausflugs etwas verloren geht, ist es so gut wie unmöglich, es wiederzufinden. An Bord ist es außerdem nicht möglich Spezialteile nachzubekommen.

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