Vergangene Woche veröffentlichte die Schweizer Reederei MSC Cruises ihren Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2022 und resümierte das eigene Engagement im Hinblick auf die Investitionen zum Schutz der Umwelt. Das Unternehmen legt Zeugnis darüber ab, welche richtungsweisenden Maßnahmen, die einen Teil der langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie darstellen, ergriffen wurden. Die Strategie stützt sich auf eine interne Wesentlichkeitsbewertung aus dem Jahr 2019, die im Jahr 2021 erneut aufgerollt wurde. Die Reederei operiert in sechs Arbeitsbereichen, deren Handlungen die Themen seitens der externen sowie der internen Interessensgruppen angehen. Die jeweiligen Erfolge zeigte MSC Cruises nun in dem Nachhaltigkeitsbericht auf. Dieser Einblick in die Umsetzung der Maßnahmen dient zum einen der Reederei selbst als Überblick des eigenen unternehmerischen Handelns, zum anderen auch Außenstehenden in einer überprüfenden Funktion, sodass nachvollziehbar ist, inwiefern die von der UN festgelegten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung umgesetzt werden. Die Sustainable Development Goals (SDG) formulieren “eine gemeinsame Vision für die Rolle, die Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen beim Übergang zu einer nachhaltigen Welt spielen müssen”, so die Reederei.
Zuständig für die vielfältigen, umweltschutzrelevanten Themen ist der sogenannte Nachhaltigkeitsbeirat für die Kreuzfahrtsparte der MSC Group, unter deren Organisation auch die Flotte von MSC Cruises die Weltmeere kreuzt. Executive Chairman von MSC Cruises Pierfrancesco Vago übernimmt den Vorsitz des Rates und setzt sich in kontinuierlicher Anstrengung für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie ein. Gemeinsam berät das Gremium über die Relevanz der diversen Thematiken und gewährleistet die Fortschritte der Maßnahmenergreifung. Vago kommentierte anlässlich der kürzlichen Veröffentlichung: “Mit Blick auf die Zukunft ist unser wichtigstes Ziel klar: MSC Cruises soll bis 2050 ein klimaneutrales Unternehmen sein. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel, aber unser Geschäft und die Zukunft der Kreuzfahrt hängen davon ab. Die Emissionsintensität unseres Schiffsbetriebs ist seit 2008 um 33,5 Prozent gesunken und wir werden bis 2030 eine Reduzierung von 40 Prozent erreichen. Da wir jedoch wachsen, steigen unsere absoluten CO-Emissionen weiter an. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen wir effizienter arbeiten, neue Technologien nutzen und erneuerbare Kraftstoffe finden. Dies wirkt sich nicht nur auf die Kreuzfahrt- und Schifffahrtsbranche aus, sondern auch auf die Gesellschaft insgesamt. Wir hoffen, dass Regierungen dazu beitragen, die Energiewende schnell und gründlich umzusetzen. Wir brauchen jetzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Kraftstoffherstellern, Zulieferern und allen anderen Beteiligten, um eine klimaneutrale Zukunft zu erreichen, die wir uns alle wünschen.”
Pierfrancesco Vago konstatiert zurecht, dass Umweltschutz ein kollektives Projekt ist, für das es verschiedene Institutionen, Unternehmen und Individuen benötigt, die Hand in Hand zusammenarbeiten. Linden Coppell, Vice President Sustainability & ESG von MSC Cruises, äußerte sich ergänzend zu dem Statement von Vago: “Um die Zweckmäßigkeit und kontinuierliche Relevanz unserer Nachhaltigkeitsstrategie sowie unseres Aktionsplans für Nachhaltigkeit sicherzustellen, stehen wir im ständigen Dialog mit unseren Mitarbeitern, Gästen und wichtigen externen Interessengruppen. So stellen wir sicher, dass unsere aktuellen Schwerpunkte richtig gewählt sind und können neue Bereiche erkennen, wenn sie entstehen, während wir die Fortschritte unserer sechs Hauptpfeiler im Aktionsplan überwachen.” Zu den wichtigsten Hauptpfeilern des Nachhaltigkeitsmanagements mit entsprechend speziellen Tätigkeitsbereichen zählt MSC Cruises die Variablen Planet, Destinationen, Menschen, Einkauf. Neben diesen vier Schwerpunkten fokussiert sich MSC Cruises des Weiteren auf eine umfassende Verbesserung der betrieblichen Effizienz. Dies beinhaltet die Reduktion der Durchschnittsgeschwindigkeit wie auch der Kohlenstoffintensität sowie die Expansion der zentralen Datensammlung an Bord und die Digitalisierung des unternehmenseigenen Energieeffizienzprogramms.
Planet
Hauptaufgabe der zuständigen Abteilung ist es, den Übergang zu einem klimaneutralen Betrieb zu schaffen. Die Verbesserung der örtlichen Luftqualität sowie des Ressourcenverbrauchs und des Abfallmanagements sind dem übergeordneten Ziel unterstellt, den Klimawandel einzudämmen und die Biodiversität der Meere zu steigern. Um den klimaneutralen Schiffsbetrieb bis 2025 realisieren zu können, kooperiert MSC Cruises mit namenhaften Technologieunternehmen, Werften und Treibstoffanbietern. Gemeinsam sollen Innovationen vorangetrieben, neue Wege beschritten werden. Die Einführung des ersten LNG-betriebenen Schiffes im Jahr 2022 markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Reederei. Mit der Indienststellung der MSC World Europa, dem weltweit größten Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb, gewinnt der Nachhaltigkeitsbericht entscheidend an Aussagekraft. Im Vergleich zu herkömmlichen Schiffskraftstoffen werden die lokalen Luftschadstoffe durch den Gebrauch von LNG praktisch eliminiert und die Treibhausgasemissionen erheblich reduziert. Die für den Ozeanriesen verwendete Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie ist ein branchenweites Novum für ein Kreuzfahrtschiff dieser Größe. Die Reederei versprach angesichts dieses Erfolges, das Engagement für eine umweltverträglichere Kreuzfahrtindustrie bliebe auch weiterhin ungebrochen. Im Jahr 2022 investierte das Schweizer Unternehmen drei Milliarden Euro in drei LNG-betriebene Kreuzfahrtschiffe, darunter die MSC World Europa, die MSC Euribia und die MSC World Amerika.
Destinationen
Zum Tagesgeschäft eines Reiseanbieters gehören natürlich außergewöhnliche Urlaubsziele, die in einer möglichst großen Vielfalt angeboten werden sollen. MSC Cruises möchte daher weiterhin unvergessliche Reisen zu den schönsten und aufregendsten Destinationen rund um die Welt ermöglichen. Daher macht sich das Unternemen für nachhaltiges Reisen stark und unterstützt den Ausbau, die Entwicklung der Kreuzfahrtterminals weltweit. Die Ozeanriesen sollen in den Häfen der besuchten Urlaubsorte positive soziale und wirtschaftliche Ergebnisse erzielen. Mit dem finanziell geförderten Ausbau der Terminals werden zum einen Arbeitsplätze geschaffen, zum anderen kurbeln die zahlreichen UrlauberInnen der schwimmenden Hotels den lokalen Tourismus an. In Zusammenarbeit mit der Cruise Lines International Association (CLIA) sollen auch künftig die Besucherzahlen überblickt werden, sodass die Destinationen einen nachhaltigen Tourismus erfahren. Damit versucht die Schweizer Reederei das Image der Urlaube auf See aufzupolieren und die Destinationen in vielerlei Hinsicht zu bereichern. Für weiterführende nachhaltige Lösungen innerhalb der Branche ist MSC Cruises Teil des Sustainability Committee und der Sustainability Task Force des World Travel & Tourism Council (WTTC). Zur Optimierung der Energiebilanz während der Liegezeiten in den Häfen gehört auch der Ausbau der Landstromanlagen, die es ermöglichen die Schiffe mit nachhaltig gewonnenem Landstrom zu versorgen. Diese Installationen vermeiden den Betrieb der schiffseigenen Generatoren, verringern somit den Lärm- und Vibrationspegel sowie die Emissionen zum Vorteil der Umwelt und der umliegenden Ortschaften.
Menschen
Im Kern des unternehmerischen Schaffens steht die Unterstützung der MitarbeiterInnen von MSC Cruises. Das Wohlergehen aller Passagiere an Bord, egal ob Gast oder Crewmitglied, steht für die Reederei an oberster Stelle. Trotz Abklingen der COVID19-Pandemie sollen weiterhin beispielhafte Hygienemaßnahmen ergriffen werden, sodass eine optimale Gesundheitsversorgung auf den Schiffen gewährleistet werden kann. Die Zufriedenheit der Besatzungsmitglieder und ihr Wohlbefinden ist unabdingbar für einen reibungslosen Schiffsbetrieb. MSC Cruises legte dar, man würde den MitarbeiterInnen alle Schulungen ermöglichen, die von Nöten sind, und Karrieremöglichkeiten entsprechend der Talente aufzeigen. Für die Obhut der Passagier sorgt die Reederei darüber hinaus mit einem umfassenden Sicherheitsmanagementsystem, das vorausschauend Risiken minimiert und etwaige Zwischenfälle vermeidet, damit der Arbeitsalltag wie auch die Auszeit auf See sorgenfrei gelebt werden kann.
Einkauf
Von der Bandbreite an Materialien zur Fertigung der Passagierschiffe über die alltäglichen Notwendigkeiten für die ausgezeichnete kulinarische Versorgung bis hin zur uniformen Bekleidung der Crew kauft die Reederei jährlich unzählige Güter ein. Diese Beschaffung an materiellen Produkten soll möglichst nachhaltig und mit einem Bewusstsein für die eigene Verantwortung des Unternehmens für die Umwelt erfolgen. Von der Indienststellung eines Kreuzfahrtschiffes bis zum täglichen Betrieb sind Güter im ständigen Umlauf. Im vergangenen Jahr soll der Ausschuss der MSC Group eine umfangreiche Überprüfung zur Warenbeschaffung im Sinne der Nachhaltigkeit gemacht haben, die Potenzial zur Prozessoptimierung aufzeigte. Diese Potenzial soll künftig genutzt werden, um den Einkauf, den Transport und die Verarbeitung respektive Verladung der Güter zu verbessern. Die Reederei formulierte daher das übergeordnete Ziel, dass jede Kaufentscheidung im Hinblick auf das Wohl der Umwelt und der Menschen getroffen werden soll. Die Abschaffung von Einwegplastik an Bord stellt einen ersten Schritt auf dem Weg zur grünen Kreuzfahrt dar, doch damit begnügt MSC Cruises sich nach eigenen Angaben nicht. Darüber hinausgehend soll das Personal entsprechend sensibilisiert und das Bewusstsein des gesamten Einkaufteams geschärft werden, sodass unnötige Umweltbelastungen weiterhin reduziert werden.