Am gestrigen Tag fand wie jedes Jahr am letzten Donnerstag des Monats September der Weltschifffahrtstag statt. Seit 1978 dient dieser Tag der International Maritime Organization (IMO) und den Vereinten Nationen (VN), einem internationalen Zusammenschluss von 193 Staaten, dazu, auf die Seeschifffahrt aufmerksam zu machen. Dieses Jahr beschäftigt man sich mit dem omnipräsenten Thema Nachhaltigkeit, denn der Aktionstag fand unter dem Motto „New technologies for greener shipping“ statt. Hapag-Lloyd Cruises will mit gutem Beispiel vorangehen und präsentiert das unternehmenseigene Nachhaltigkeitsmanagement. Die Reederei gehört dem bekannten Großunternehmen TUI Cruises an und hat sich auf die Marktsegmente Expeditionskreuzfahrten und Yacht-Kreuzfahrten im Premiumbereich spezialisiert. Nachhaltigkeit spielt für das Unternehmen scheinbar eine große Rolle. Die vielfältigen Maßnahmen für eine grünere Schifffahrt, die Hapag-Lloyd ergreift, sprechen zumindest dafür.
Kreuzfahrten im Sinne der Nachhaltigkeit
Hapag-Lloyd nimmt eine Vorreiterrolle in der Branche der zunehmend ökologischer werdenden Kreuzfahrten ein. Neben der erstmaligen Verwendung von Biokraftstoff, treibt die Reederei auch die Testung von Landstromanlagen und -vorrichtungen an den neuen Schiffen voran. Mit dem Verzicht auf Schweröl auf allen Schiffen der Flotte im Jahr 2020 verzeichnete Hapag-Lloyd Cruises bereits eine Reduktion des Schwefelgehaltes auf nur noch 0,1 Prozent. Die damalige Umstellung auf Marine Gasöl soll kommenden Sonntag nochmal übertroffen werden. Erstmals wird das Expeditionsschiff HANSEATIC inspiration Biokraftstoff aus nachhaltigen Ressourcen tanken, der größtenteils aus den Resten von Speiseölen gewonnen wird. Der Biokraftstoff, der einen Rückgang der Schwefeloxidemission analog zu fossilen Kraftstoffen von fast 90 Prozent ermöglicht, soll künftig flottenübergreifend mit einem Anteil von etwa 30 Prozent beigemischt werden. Doch neue, grünere Kraftstoffalternativen sind nicht die einzige Möglichkeit Emissionen zu reduzieren. Das Prinzip des “Slow Streaming” hat sich bei dem Anbieter für Luxus- und Expeditionsfahrten ebenfalls etabliert. Die reduzierte Durchschnittsgeschwindigkeit spart mehr als 30 Prozent des Verbrauches ein und damit auch Emissionen.
Auch die Verwendung von Landstrom als Alternative Energiequelle in den Häfen geht in eine neue Testphase am Cruise Center Hamburg Altona. Am heutigen Tag sowie am 4. und 7. Oktober 2022 werden die Prüfungen der baulichen Änderungen an HANSEATIC inspiration und HANSEATIC nature fortgesetzt. Julian Pfitzner, CEO von Hapag-Lloyd, gab ein Statement zu den Fortschritten im Bereich der Energienutzung durch Landstromanlagen ab: “Die Nutzung von Landstrom ist für uns ein Baustein, um zukünftig klimaneutrale Kreuzfahrten anzubieten. Vor zwei Jahren konnten wir die Testphase am Cruise Center Hamburg Altona für das Luxusschiff EUROPA 2 erfolgreich abschließen und die Zertifizierung durch die Klassifikationsgesellschaft DNV erhalten. Nun fokussieren wir uns auf die Zertifizierung des Landstromanschlusses für die drei Expeditionsschiffe in Hamburg Altona”.
Ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement erfordert Kontinuität und Einfallsreichtum. Dass der Teufel im Detail liegt, hat die deutsche Reederei bereits erkannt. Daher verfügen alle Schiffe über Meerwasser-Entsalzungsanlagen, die der Wasseraufbereitung dienen, umfassende Vorrichtungen zur Mülltrennung und außerdem Kläranlagen für das entstehende Abwasser. TBT-freie Unterwasseranstriche komplettieren das ökologisch orientierte Profil des Unternehmens. Bereits 2013 mit der Indienststellung des Luxusschiffes EUROPA 2 positionierte man sich in der Vorreiterrolle. Das Passagierschiff zählt zu den Pionierschiffen, da es bereits bei der Erbauung mit SCR-Katalysatoren ausgestattet wurde.
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