Nachhaltigkeit & Umwelt

Kreuzfahrten haben den Ruf, wenig nachhaltig und schlecht für die Umwelt zu sein. In der Tat wird während einer Kreuzfahrt – wie bei nahezu jeder Art des Reisens – Energie verbraucht sowie CO2 und Müll produziert. Doch die Reedereien haben die Probleme erkannt und arbeiten in vielen Bereichen daran, Kreuzfahrten nachhaltiger und weniger belastend für die Umwelt zu machen. Dabei kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, um die es in diesem Artikel gehen soll.

Fjord trifft auf Kreuzfahrtschiff: Foto: Fotolia

Carnival Corporation, das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt, hat sich das Ziel gesetzt, seine CO2-Rate für alle Kreuzfahrtmarken bis 2030 um 40 % zu senken. Zu diesen Kreuzfahrtmarken gehören z. B. AIDA Cruises, Holland-American-Line oder Carnival Cruise Line. Darüber hinaus strebt das Unternehmen mit Blick auf 2050 einen klimaneutralen Betrieb an. Kurzfristige Ziele sind hierbei z. B. eine Reduzierung der Einwegkunststoffartikel um 50 % bis Ende 2021 und eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle pro Kopf um 30 % bis 2022 und 50 % bis 2030. Darüber hinaus sollen bis 2030 auf 75 % der gesamten Schiffsflotte fortschrittliche Abwasserbehandlungssysteme installiert werden.

AIDA Cruises

AIDAnova (baugleiches Schwesterschiff von AIDAcosma) Foto: AIDA Cruises

AIDA Cruises langfristiges Ziel ist die emissionsneutrale Kreuzfahrt, denn schon im Jahr 2018 wurde das Konzept „Green-Cruising“ ins Leben gerufen. AIDAnova war damit einer der ersten LNG-Schiffe weltweit. AIDAcosma, das neue Schwesterschiff von AIDAnova, wird derzeit in der Papenburger Meyer-Werft gebaut und soll Ende 2021 in Dienst gestellt werden. Zudem wird damit das zweite Schiff in der Flotte mit emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) betrieben.

Durch die Nutzung von Flüssiggas (LNG) werden die lokalen Schiffsemissionen nachhaltig reduziert. Das heißt, dass die Emission von Feinstaub und Schwefeloxiden nahezu vollständig vermieden werden. Des Weiteren verringert sich auch der Ausstoß von Stickoxiden und Co2. Bereits für 2023 plant das Kreuzfahrtunternehmen, das dritte LNG-Kreuzfahrtschiff in Dienst zu stellen.

Bereits heute verfügen zehn Schiffe der AIDA Flotte über einen Landstromanschluss bzw. sind technisch dafür vorbereitet. Ein weiteres Ziel soll sein, dass alle AIDA Schiffe ab Baujahr 2000 (zwölf von 14) zukünftig Landstrom nutzen können.

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MSC Cruises

Die MSC World Europa aus der Luft. Foto: MSC Cruises

Mit der Ankündigung, ab 2020 den CO2-Ausstoß der MSC-Cruises-Kreuzfahrtschiffe vollständig kompensieren zu wollen, hatte MSC für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Es war allerdings nicht bekannt mit welchen Projekten dies geschehen sollte, dieses Vorhaben wurde zudem im laufe der Corona-Pandemie aufgegeben. Man will sich „speziell auf fortschrittliche Umwelttechnologien und -lösungen konzentrieren, um unseren eigenen Kohlenstoff-Fußabdruck durch den Schiffsbetrieb direkt zu reduzieren“, so MSC Cruises in einem Statement.

Mit neuen Technologien arbeitet die Reederei MSC Cruises nun daran, die ökologische Bilanz so günstig wie möglich zu halten. Das erste Schiff der Seaside EVO Klasse, die MSC Seashore, ist mit einem Abgasreinigungssystem (Scrubber), einem neuen Heiz-, Lüftungs- und Klimasystem mit Wärmerückgewinnung aus den Maschinenräumen sowie einer modernen Abwasseraufbereitungsanlage ausgestattet. Ein SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) wandelt Stickoxide in unschädlichen Stickstoff und Wasser um.

Das LNG (Flüssigerdgas) soll auch bei der MSC World Europa als Treibstoff verwendet werden. Das LNG treibt zusätzlich auch eine Brennstoffzelle an, die für Elektrizität und Wärme sorgt und damit die herkömmlichen LNG-Emissionen um weitere etwa 30 Prozent senken soll.

MSC Cruises plant erstes wasserstoffbetriebenes Kreuzfahrtschiff der Welt. Foto: MSC Cruises

Die Kreuzfahrtsparte der MSC Group, Fincantieri und Snam unterzeichneten zudem am 26. Juli 2021 eine Absichtserklärung mit dem Ziel, gemeinsam die Bedingungen für das Design und den Bau des weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Kreuzfahrtschiffes festzulegen. Zunächst soll erst einmal eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden. Diese soll untersuchen, unter welchen Voraussetzungen die Konstruktion und der Bau des weltweit ersten mit Wasserstoff betriebenen Hochseekreuzfahrtschiffs durchführbar wäre.

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Royal Caribbean

Save the Waves begann 1992 als Onboard-Recycling-Programm und soll sich zu einer unternehmensweiten Philosophie entwickelt haben. Diese Philosophie soll auch einen großen Einfluss auf das Abfallmanagement, auf die nachhaltige Beschaffung und auf innovative energiesparende Technologien gehabt haben. Umweltbeauftragte und verschiedene Teams suchen immer neuere Lösungen, um z. B. das Abfallmanagement effizienter zu machen.In einem Team auf der Privatinsel, Perfect Day at CocoCay, gibt es auch einen Wasserspezialisten, der den Thrill Waterpark, die Entsalzungs- und fortschrittlichen Wasseraufbereitungsanlagen sowie das Bewässerungssystem beaufsichtigt. Auf der Insel wird das aufbereitete Abwasser zur Bewässerung der Landschaftsgestaltung wiederverwendet, um so ökologisch wie möglich zu arbeiten.

Nachdem an Bord der Royal Caribbean Schiffe alle Plastikstrohhalme, Kaffeesahnebehälter und weitere Plastikmaterialien verbannt wurden, wird weiter daran gearbeitet, den Verbrauch und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Foto: RCI

Nachdem an Bord der Royal Caribbean Schiffe alle Plastikstrohhalme, Kaffeesahnebehälter und weitere Plastikmaterialien verbannt wurden, wird weiter daran gearbeitet, den Verbrauch und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Beispielweise besitzt die Quantum of the Seas ein kombiniertes Abgasnachbehandlungssystem mit dem die Schwefelemissionen um bis zu 99 % reduziert werden können und der schädliche Partikelausstoß um bis zu 60 %.

Im Jahr 2016 hatte RCI eine Partnerschaft mit dem WWF (World Wildlife Fund) verkündet, welche die Nachhaltigkeitsleistungen weiter voranbringen sollte. Unterteilt wurden die Themen in drei Schlüsselbereiche: Emissionsreduzierung, nachhaltige Lebensmittelversorgung und Destinationsverantwortung. Hier wurden in den letzten Jahren verschiedene Projekte entwickelt, die z. B. das Leben der Walhaie oder der Karettschildkröten schützen soll.

In Kansas hat Royal Caribbean zusammen mit einem Energieunternehmen eine Windfarm gebaut, welche rund zehn Prozent der CO2-Emissionen des Unternehmens kompensiert. Die Windfarm ist im Juni 2020 in Betrieb gegangen und leistet eine Energieproduktion von rund 760.000 Megawattstunden.

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TUI Cruises

Mit den sechs bereits in Dienst gestellten Kreuzfahrtschiffen betreibt TUI Cruises die jüngste Kreuzfahrtflotte der Welt. Bei den derzeit in Planung befindlichen Schiffen sollen die aktuellsten technologischen Entwicklungen mit in die Entwicklungsphase aufgenommen werden. So hat sich TUI Cruises 2019 auch intensiv mit der Vorbereitung der technischen Umweltkonzepte für die Mein Schiff 7 befasst, die 2023 in Dienst gestellt werden soll.

Die Mein Schiff 3 war der erste Neubau der Reederei. Foto: TUI Cruises GmbH Hamburg

Bei den Umweltbestrebungen begrüßt TUI Cruises das von der Bundesregierung im Herbst angekündigte Förderprogramm für den Ausbau der Landstromversorgung in deutschen Häfen. Beziehen Schiffe Landstrom, können die Hilfsgeneratoren im Hafen abgeschaltet und der Ausstoß von Stickoxiden, Feinstaub und Schwefel fast vollständig reduziert werden. Bis 2023 soll dann die ganze Flotte Landstrom beziehen können.

In den Jahren 2024 und 2026 will TUI Cruises zwei Schiffe in Dienst stellen, die mit Gasmotoren ausgestattet sind und mit Flüssiggas betrieben werden können. TUI Cruises prüft allerdings derzeit die Möglichkeit, in Zukunft dem fossilen Flüssigerdgas LNG aus erneuerbaren Quellen beizumischen oder es durch diesen umweltfreundlicheren Treibstoff zu ersetzen.

Denn Studien sollen zeigen, dass hinsichtlich der Reduktion von Treibhausgasen keine wesentliche Verbesserung der Emissionsbilanz erreicht werden könne.

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