Bucket List Côte d’Azur – Die schönsten Ausflugsziele rund um Nizza

Die Kreuzfahrtschiffe, die in der Regel während der Sommersaison die französische Riviera kreuzen, machen meist Halt in den bekanntesten Städten entlang der Küstenlinie. Von Marseille über Saint-Tropez bis nach Cannes und Nizza können die Passagiere dieser Reisen die beliebtesten Orte im Süden Frankreichs erkunden. Doch neben den adressierten Destinationen hat die Côte d’Azur noch so einiges mehr zu bieten. Im Rahmen von Tagesausflügen können viele weitere Ausflugsziele erreicht werden, damit der Urlaub an der französischen Riviera noch vielseitiger wird. Sowohl in geführten Landgängen als auch auf eigene Faust können sich die UrlauberInnen auf Erkundungstour begeben. Der öffentliche Nahverkehr in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur ist gut ausgebaut, sodass rund um die Stadt Nizza alle Ausflugsziele recht einfach erreicht werden können. Es stehen minütlich Busse sowie Züge, die ebenfalls mindestens stündlich abfahren, zur Verfügung. An so manches Ziel ist es leichter per Bus zu gelangen, da die Bahnhöfe des SNCF, der sogenannten staatlichen Eisenbahngesellschaft Frankreichs, stärker an die geografischen Gegebenheiten gebunden sind. Die Busse halten meist nur wenige Meter von den Sehenswürdigkeiten oder den Stränden entfernt.

Verkehrsknotenpunkt Nizza – von hier erreichen Sie bequem die Ausflugsziele – Foto: Fotolia

Èze

Reiseführer der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur versprechen, das schönste Panorama entlang der französischen Riviera sei in Èze zu sehen. Zwischen Nizza und Monaco befindet sich die zweiteilige Gemeinde Èze. An der Küste liegt Èze-sur-Mer mit Ständen, Restaurants, Hotels und Wohnhäusern, die sich entlang der Promenade aneinanderreihen. Auf einer Anhöhe von etwa 430 Metern thront der mittelalterliche Gemeindeteil Èze Village über der Küste. Steil fällt die Klippe am Rande der Ortschaft zum Meer hin ab und bildet eine einzigartige Kulisse, die schon von Weitem zu sehen ist. Ein Besuch der mittelalterlichen Gemeinde gleicht dem Eintauchen in eine märchenhafte Welt. Die engen Gassen schlängeln sich entlang von restaurierten Steinhäuser durch malerische Torbögen hin zur Burgruine aus dem 12. Jahrhundert und der Kirche der Gemeinde, deren gelbe Fassade das Panorama der Ortschaft in den Bergen maßgeblich prägt. Die Chapelle de la Sainte Croix stammt aus dem Jahr 1306 und ist ein beständiger Zeitzeuge der Geschichte von Èze Village und der umliegenden Städte an der Côte d’Azur. Ein Spaziergang durch die charmante mittelalterliche Altstadt wird gekrönt von einem Besuch des Jardin Exotique, der rund um die Burgruine angelegt wurde. Der Eintritt kostet nur wenige Euro und ist den Ausblick über die Landschaft alle Mal wert. Èze Village erreicht man am besten per Bus und nach Möglichkeit unter der Woche. Die mittelalterliche Gemeinde ist eine beliebte Attraktion in der Region, daher geht es in den engen Gassen während der Hauptsaison manchmal recht geschäftig zu. Sollte ein Besuch unter der Woche nicht möglich sein, so empfiehlt es sich, möglichst in der Frühe anzureisen, sodass der Charme von Èze Village entspannt genossen werden kann.

Hoch über der Küste der Côte d’Azur thront die Gemeinde Èze Village – Foto: Pixabay

Saint-Jean-Cap-Ferrat

Die französische Gemeinde sowie der gleichnamige Ort Saint-Jean-Cap-Ferrat gehört zur Metropolregion Nizza und ist von dort aus innerhalb einer guten halben Stunde per Bus einfach zu erreichen. An die Hafenanlage schließt eine sehr schöne und gepflegte Einkaufsstraße mit Restaurants, Cafés und ein paar kleinen Läden an, in denen Souvenirs verkauft werden. Die Restaurants am Hafen bieten lokale Speisen mit frischem Fisch oder aber italienische Küche an, die in der Region um Nizza aufgrund der vormaligen Zugehörigkeit zu Italien eine lange Tradition pflegt. Am Abend kann man mit Blick auf den Pier und umgeben von den Alpes Maritimes, dem südlichen Teil der Westalpen, einen regionalen Wein und eine im Steinofen gebackene Pizza genießen. Tagsüber hat Saint-Jean-Cap-Ferrat verschiedene Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auf der Halbinsel Cap Ferrat gelegen bietet der Ort zahlreiche Möglichkeiten zum Baden an. Besonders bekannt ist der Plage Paloma. Ein privatisierter Strandabschnitt stellt Liegen, Getränke und Speisen gegen entsprechende Vergütung zur Verfügung. Sportlich aktiv geht es hier ebenfalls zu. Am Plage Paloma startet ein Rundweg, der um das Cap herumführt. Der leichte Wanderweg ist in etwa innerhalb einer Stunde zu bewältigen. Unterwegs warten Schwimmbecken im Meer, kleine Buchten sowie ungehinderte Aussichten auf das Mittelmeer und die Küstenlandschaft auf die SpaziergängerInnen. Der Rundweg endet am Plage des Fossettes, einem etwas weniger bekannten Strand von Saint-Jean-Cap-Ferrat.

Ein Highlight des Ortes ist der Besuch der Villa Rothschild und der dazugehörigen Gartenanlage. Die Villa im Stil der Neorenaissance ist ebenfalls unter den Namen Villa Ephrussi de Rothschild und Villa Ile-de-France bekannt. In den Jahren von 1905 bis 1912 wurde die Villa für die Baronesse Béatrice de Rothschild erbaut. Mit dem Tod der Baronesse ging die Villa an die Académie des Beaux-Arts in Paris über. Die französische Gelehrtengemeinschaft machte das Anwesen infolgedessen der Öffentlichkeit zugänglich. Die Baronesse war zeitlebens eine begeistere Kunstsammlerin und erstand zahlreiche Artefakte aus der Zeit des 18. Jahrhunderts, für das man zur Zeit des Historismus, also in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine besondere Vorliebe hegte. Die Sammelobjekte von Gemälden bis hin zu Mobiliar und weiteren dekorativen Inneneinrichtungsgegenständen werden in der Villa ausgestellt. In den Innenräumen der Villa können die BesucherInnen in das Lebensgefühl des französischen Adels der Belle Epoque eintauchen. Neben der imposanten architektonischen Gestaltung des Anwesens sind auch die Gärten einen Besuch wert. Schlendern Sie durch die verschieden angelegten Gärten mit ihrer länderspezifischen Gestaltung oder nehmen Sie Platz im Café der Villa, in dem Tee und französische Gebäcke serviert werden. In der Villa Ephrussi de Rothschild finden zudem unterschiedliche abendliche Veranstaltungen rund um feinste Kulinarik und exquisite Unterhaltung statt.

Der Rosengarten der Villa Ephrussi de Rothschild lädt zum Träumen ein – Foto: Sophie Lloyd / Villa Ephrussi de Rothschild
Küchenchefin Aude Filipowski serviert exquisite Speisen im Café und Restaurant der Villa – Foto: Sophie Lloyd / Villa Ephrussi de Rothschild

Monaco

Das Fürstentum Monaco übt eine ungebrochene Faszination auf Touristen aus aller Welt aus. Der Stadtstaat wird in einer konstitutionellen Monarchie von dem Staatsoberhaupt Fürst Albert II. regiert. Monaco wird geprägt von einer sehr hohen Bevölkerungsdichte, die sich anhand der zahllosen Hochhäuser, die sich an die Ausläufer der Seealpen drängen, ablesen lässt. Das Fürstentum Monaco ist etwa eine 45-minütige Busfahrt von Nizza entfernt. Manche Kreuzfahrtschiffe legen direkt im Hafen der Stadt an. Von dort aus erreicht man einige Sehenswürdigkeiten fußläufig. Aufgrund der geografischen Lage des Stadtstaates ist so mancher Fußweg bergauf etwas beschwerlich. Der Aufstieg zum Fürstenpalast über die Treppe, die vom Hafen aus in wenigen Minuten zu erreichen ist, wird allerdings mit einem tollen Ausblick über die Stadt belohnt. Der Fürstenpalast und dessen Vorplatz grenzen an den alten Stadtteil des Stadtstaates. Die kleinen Gassen werden geschmückt von Flaggen des Fürstentums und geleiten die Touristen entlang von Restaurants und Boutiquen zu einem ruhigeren Teil des beliebten Ausflugsziels. Die meisten BesucherInnen steuern ausschließlich das Casino und die Oper von Monaco an. Die beiden Gebäude sowie die umliegenden Restaurants und Cafés sind die populärsten Sehenswürdigkeiten von Monaco. Fernab von Touristenführungen, teuren Autos und abgesperrten Bereichen, die nur für die High Society zugänglich sind, geht es in der monegassischen Altstadt authentischer und ruhiger zu. Mit Kindern lohnt sich eine Besichtigung des Musée Océonographique, das interaktive Ausstellungen und ein großes Aquarium beherbergt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Cathédrale Notre-Dame-Immaculée, die kostenlos besichtigt werden kann. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite genießt man mit nur wenigen Touristen einen Blick auf den kleineren Teil des Hafens.

Ein ungehinderter Blick über den Yachthafen und die Hochhäuser von Monaco – Foto: Fotolia
Das Fürstentum Monaco erstrahlt am Abend in den Lichtern der Stadt am Meer – Foto: Fotolia

Menton

An der Grenze zu Italien liegt die französische Gemeinde und zugleich Stadt Menton. Sie ist mit dem Zug von Nizza aus innerhalb einer halben Stunde zu erreichen. Durch die geografische Lage, geschützt von den Ausläufern der Seealpen, herrscht in Menton ein besonders mildes Klima, das den Zitronenanbau begünstigt, für den die Stadt seit dem 19. Jahrhundert bekannt ist. Die einst wirtschaftlich große Bedeutung des Zitronenanbaus prägt heute noch das Erscheinungsbild und die Kultur der Stadt. Jährlich findet im Februar das Zitronenfest statt, das die Zitrusfrucht ehrt, die zum Symbol der Stadt geworden ist. In der Altstadt können diverse Produkte aus Zitronen, wie beispielsweise die beliebte Zitronenmarmelade, erstanden werden. Souvenirs wie Handtücher oder Geschirr werden mit der ikonischen Frucht verziert. In den Restaurants werden außerdem allerlei Speisen serviert, die die Zitrone als wichtigste Zutat beinhalten. Ein Highlight für die BesucherInnen der Stadt ist der Altstadtkern und dessen pastellfarbene Häuser. Mit einem traditionell hergestellten Zitroneneis in der Hand schlendert es sich an heißen Sommertagen am besten durch die Einkaufsstraßen. Entlang der Promenade du Soleil, der Sonnenpromenade, befinden sich schöne Stadtstrände, die zum Baden einladen. Von dem Vorplatz der barocken Basilika Saint-Michel erhält man einen traumhaften Panoramablick über die Stadt, den Plage des Sablettes und die Landschaft rundherum.

Die bunten Häuserfassaden repräsentieren den Charme der pittoresken Stadt – Foto: Pixabay

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