Eine Umwandlung vom festen Abfall hin zur nutzbaren Energie?

Royal Caribbean International, eine unabhängige Kreuzfahrtgesellschaft der Dachorganisation Royal Caribbean Group, veröffentlichte kürzlich revolutionäre Maßnahmen im Bereich des Abfallmanagements im Kreuzfahrtsektor, die in Zukunft zum Einsatz kommen sollen. Das weltweit zweitgrößte Kreuzfahrtunternehmen zählt Celebrity Cruises, Silversea Cruises und Royal Caribbean International zu seinen Tochtergesellschaften. Damit kreuzen zahlreiche Ozeanriesen unter der Organisation des US-amerikanischen Unternehmens die Weltmeere. Den Einfluss, den die Royal Caribbean Group somit auf die Branche hat, ist nicht unerheblich. Mit den neu entwickelten Technologien zur Abfallverwertung möchte die Royal Caribbean Group den Standpunkt ihrer branchenführenden Praktiken im Abfallmanagement weiter ausbauen. Die Veränderungen sollen außerdem zum Schutz der Meere und zur nachhaltigen Zukunft der Schiffsreisen beitragen. Dafür werden die neusten Schiffe des Kreuzfahrtunternehmens unabhängig von der Reederei, die sie betreibt, mit einer Technologie ausgestattet, die die Abfälle an Bord so verarbeitet, dass Energie daraus gewonnen werden kann. Des Weiteren wird voraussichtlich das Green-Hub-Programm weiter ausgebaut. Es sollen zudem Maßnahmen zum Tragen kommen, die Lebensmittelabfälle präventiv vermeiden respektive reduzieren.

“SEA the Future”

Eine Zukunft auf See zu visualisieren und schließlich zu ermöglichen, soll das Ziel des stetigen Strebens nach Optimierung der Nachhaltigkeitsbilanz der Kreuzfahrtschiffe sein. Unter diesem Credo soll nun die nächste Generation von Technologie eingeführt werden, die es ermöglicht, auf See das Abfallmanagement zu verbessern. Konkret sollen auf den zwei neusten Schiffen des Kreuzfahrtunternehmens in diesem Jahr noch die branchenweit ersten Systeme eingeführt werden, die feste Abfälle direkt an Bord verarbeiten und in Energie umwandeln. Mit Hilfe des technischen Fortschrittes soll es möglich werden, diese Energie nutzbar zu machen. Jason Liberty, Präsident und CEO der Royal Caribbean Group, resümierte die unermüdlichen Bestrebungen des Unternehmens, verantwortungsvoll die besten Urlaubserlebnisse auf den Ozeanriesen zu ermöglichen: “Ich bin stolz auf das Streben der Royal Caribbean Group, die Zukunft auf See zu sehen, und darauf, morgen besser zu sein als heute. Die Einführung des ersten Waste-to-Energy-Systems auf einem Kreuzfahrtschiff baut auf unserer Erfolgsbilanz im Abfallmanagement auf, fördert unser Engagement, Abfall auf lokalen Deponien zu vermeiden und gleichzeitig unvergessliche Auszeiten auf See auf nachhaltige Weise zu bieten.”

Die neue Icon of the Seas soll für nachhaltige Kreuzfahrterlebnisse für die ganze Familie sorgen – Foto: Royal Caribbean International

Fakten über das Waste-to-Energy-System

Das System, das feste Abfälle verarbeitet und daraus Energie gewinnt, basiert auf mikrowellenunterstützter Pyrolyse (MAP) und Mikro-Autovergasung (MAG). Die Abfälle werden zu sogenanntem Synthesegas verarbeitet, das wiederum als Energiequelle nutzbar gemacht wird. Die Umwandlung der Abfälle und die daraus gewonnene Energie dienen direkt dem Schiffsbetrieb. Vergleichbar mit den Abfallverbrennungsanlagen an Land wird der Abfall effizient und nachhaltig aufbereitet und wiederverwendet. Neben dem Synthesegas entsteht bei dem Umwandlungsprozess auch Biokohle, die als Bodennährstoff verwendet werden kann. Das Waste-to-Energy-System soll erstmals auf den beiden Schiffen Icon of the Seas von Royal Caribbean International und der Silver Nova von Silversea Cruises zum Einsatz kommen. Zusätzlich zum Launch des neuen Abfallverarbeitungssystem zieht die Royal Caribbean Group Bilanz über die entstehenden Lebensmittelabfälle auf den Ozeanriesen. Das Unternehmen kommentierte, man betrachte das Abfallmanagement von Anfang bis Ende und plane, die Lebensmittelabfälle in der gesamten Flotte bis 2025 um 50 % zu reduzieren. Verschiedene Initiativen werden zur Erreichung dieses Zieles in naher Zukunft umgesetzt, so das Unternehmen.

Konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Abfälle auf den Kreuzfahrtschiffen

Das Kreuzfahrtunternehmen plant die Entwicklung einer eigenen Plattform zur Überwachung der Lebensmittelversorgung. So soll die zu bestellende, zu produzierende und vorzubereitende Menge an Nahrungsmitteln genauer abgeschätzt werden können. Eine künstliche Intelligenz soll zum Einsatz kommen, die die Lebensmittelerzeugung in Echtzeit nach Bedarf anpasst. Es erscheint dem Unternehmen wichtig, genauer auf die Nachfragen der Gäste nach bestimmten Menüs oder Gerichten zu achten, sodass entsprechend bei der Bestellung beziehungsweise Vorbereitung der Nahrungsmittel nachjustiert werden kann. Die Royal Caribbean Group geht außerdem eine Partnerschaft mit dem World Wildlife Fund (WWF) zur Einführung einer flottenweiten Sensibilisierungskampagne für Lebensmittelverschwendung in den Speiseräumen der Besatzung ein. Mit den bisherigen Maßnahmen im Bestandsmanagement und der Regulierung der Zubereitung von Speisen konnte das Unternehmen bereits eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle von 24 Prozent erreichen.

Als weitere Initiative zur Verbesserung der Abfallbilanz kündigte die Royal Caribbean Group die Ausweitung des Green-Hub-Programms an. Im Jahr 2014 wurde das Programm ins Leben gerufen und involviert mittlerweile 33 Häfen weltweit. Die Initiative ist ein Resultat der stetigen Bemühungen des Unternehmens im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Seit der ersten Umweltinitiative mit dem Titel “Save the Waves”, die sichergestellt hat, dass keine festen Abfälle über Bord gehen, arbeitet die Royal Caribbean Group nach eigenen Angaben unermüdlich daran, das Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt zu steigern und nachhaltige Praktiken im Abfallmanagement zu stärken. Green Hub dient in diesem Sinne der strategischen Identifizierung von Abfallhändlern im Umkreis der verschiedenen Reiseziele. Das Programm hat bisher einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, dass die während der Zeit auf See entstandenen Abfälle nicht einfach auf beliebigen Deponien des Festlandes abgeladen werden. Neustes Mitglied des Programms sind die Galapagos-Insel. Silversea Cruises erhielt als erste Reederei eine Auszeichnung dafür, das empfindliche Öko-System der Inselgruppe mit keinerlei Abfällen belastet zu haben.

Die Maßnahmen zur Abfallreduktion an Bord der Icon of the Seas im Überblick – Foto: Royal Caribbean International

Seit mittlerweile 30 Jahren setzt sich die Royal Caribbean Group kontinuierlich für den Schutz der Umwelt ein. Das Unternehmen identifiziert sich mit dem Schutz der Meere und der Ökosysteme weltweit. Darüber hinaus pflegt die Dachorganisation enge Kontakte zu den Menschen, die an den schönsten Orten der Welt leben, wo andere Urlaub machen wollen. Ressourcenschonende Lösungen für eine Zukunft der Schiffsreisen sind unabdingbar, weshalb das Engagement des Unternehmens anhält und darüber hinaus andauern soll. Technische Innovationen und die daraus resultierenden Lösungen für die relevanten Umweltschutzthemen der Kreuzfahrtschiffe sind ein fester Bestandteil des Tagesgeschäfts geworden. Die Royal Caribbean Group hat es sich daher zum Ziel gemacht, auf das solide Portfolio von Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz, der Wasseraufbereitung und des Abfallmanagements aufzubauen. Der Einsatz des neuen Waste-to-Energy-Systems soll eine Erweiterung des internen Engagements für den Schutz des Planeten darstellen. Insbesondere die Rücksicht auf die angelaufenen Häfen der zahlreichen Destinationen soll im Mittelpunkt der Initiative “SEA the Future” stehen.

>> Die Vielfalt der Kreuzfahrten mit Royal Caribbean International können Sie hier entdecken.

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