Vermeidung von Einweg-Plastik auf Kreuzfahrtschiffen

In den Weltmeeren schwimmen Unmengen an Kunststoffabfällen – das ist keine Neuigkeit. Doch auch viele Kreuzfahrt-Reedereien verbannen als weiteren Teil ihrer Umweltschutz-Bemühungen nach und nach Einwegprodukte aus Plastik. In diesem Artikel haben wir einige Ankündigungen der letzten Wochen und Monate zusammengestellt.

Einweg-Kunstoff

Ab Juli soll es bei Hurtigruten kein Einweg-Plastik mehr geben. © Foto: Hurtigruten

Hurtigruten

Nach der Ankündigung, Kreuzfahrtschiffe auf LNG- und Akku-Antrieb umzubauen, möchte Hurtigruten sämtliche Einweg-Kunststoffe verbannen. Ab dem 2. Juli sollen alle Schiffe der Reederei von Plastikstrohhalmen, Plastikrührstäben, Plastikbechern, Plastikdeckeln und Plastiktüten befreit sein. „Plastik-Verschmutzung ist die größte Bedrohung für unsere Ozeane. Hurtigruten ist in einigen der empfindlichsten Gewässern der Welt unterwegs. Das bedeutet, dass wir eine besondere Verantwortung tragen, diese Gebiete für die lokale Bevölkerung und zukünftige Generationen von Entdeckern zu schützen. Niemand kann den Kampf gegen Plastikmüll ohne Verbündete gewinnen. Deshalb stellen wir hohe Anforderungen an unsere Lieferanten: Unser Ziel ist es, die weltweit erste kunststofffreie Reederei zu werden. Wir unternehmen jetzt den ersten Schritt“, sagt Skjeldam.

Royal Caribbean Ltd.

Ab Ende 2018 soll es auf allen Schiffen des Kreuzfahrtunternehmens Royal Caribbean Cruises Ltd. (RCL) keine Plastikhalme mehr geben. An Bord von Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, Azamara Club Cruises, TUI Cruises und Pullmantur ist fortan eine „Strohhalm-auf-Anfrage“-Politik für Gäste geplant, bei der dann nur noch Papierstrohhalm ausgehändigt werden. Ein weiterer Teil der Nachhaltigkeits-Strategie zur Verringerung des Kunststoffverbrauchs ist der Einsatz von zertifizierten Kaffeestäbchen aus Holz sowie Cocktailspießen aus Bambus.

RCCL-Programm „Save the Waves“

„Der Schutz unserer Ozeane ist uns wichtig“, erklärt Richard Fain, Chairman und CEO von Royal Caribbean Cruises Ltd. „Seit über 25 Jahren hilft unser Umweltprogramm ‚Save the Waves‘ dabei, so viele Verbrauchsartikel wie möglich zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln. Der Verzicht auf Einwegkunststoffe ist ein weiterer wichtiger Schritt innerhalb unserer Nachhaltigkeitsinitiative.“ Die nächsten Bemühungen des Kreuzfahrtunternehmens richten sich auf andere Einwegplastikartikel wie Päckchen, Becher und Beutel. Parallel dazu wird die Plastiknutzung an Bord derzeit komplett untersucht. Die Vermeidung von Einwegprodukten aus Kunststoff soll im Rahmen eines Gesamtplans bis 2020 abgeschlossen sein.

TUI Cruises “Wasteless”

Bis Ende 2020 sollen durch das neue Plastik-Reduktionsprogramm “Wasteless” Plastikprodukte sowie verzichtbare Einwegartikel sowohl an Bord der aktuell sechs Schiffe als auch an Land vermieden und durch nachhaltige Alternativen aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen ersetzt werden. „Wir betreiben schon heute die modernste und umweltfreundlichste Kreuzfahrtflotte weltweit. Mit dem Programm gehen wir im Bereich Abfallmanagement noch einen Schritt weiter und werden systematisch Plastikabfall reduzieren“, sagt Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises. „Wir konzentrieren uns zunächst vor allem auf Maßnahmen im Hotel- und Gastronomiebereich. Und was hier schnell auffällt: Auch vermeintlich kleine Maßnahmen haben eine große Wirkung“. Die Innenbeschichtung und Deckel von Coffee-to-go Bechern sollen zum Besipiel aus bio-basiertem und nicht mehr aus erdölbasiertem Kunststoff bestehen. Die Frottee-Slipper für den Gang zum Pool oder in die Sauna werden zukünftig nicht mehr einzeln in Plastik verpackt, sondern ganz einfach in die Taschen der Bademäntel gesteckt. Ersparnis: 250.000 Plastikverpackungen pro Jahr. Der Wäschebeutel für die Abgabe von zu reinigender Kleidung ist zukünftig aus bio-basiertem Kunststoff. Auch hier werden etwa 270.000 Plastiktüten eingespart. Die Umstellung von Plastik- auf Holzrührer soll eine Ersparnis von 1,5 Millionen Plastikrührern bringen.

MSC Cruises

Plastik bei MSC

Mit dem Plastics Reduction Programme möchte MSC bis Ende März 2019 viele Kunststoffprodukten – an Bord und an Land – durch umweltfreundliche Lösungen austauschen. © Foto: MSC Cruises

Um seine Umweltziele zu erreichen entfernt MSC Cruises nach eigenen Angaben nahezu alle Einweg-Kunststoffe auf dem Flotten- und Landbetrieb. Bis März 2019 sollen somit alle Einweg-Plastiktüten, -löffel, -gläser und andere Artikel, für die es Alternativen gibt, fortlaufend durch umweltfreundliche Produkte ausgetauscht. Einzelportionen in Plastikverpackungen wie beispielsweise Butter, Marmelade oder auch Joghurt sollen ebenfalls nicht weiter genutzt. Hier sind neue Prozesse in Planung, um den Gästen komfortable Lösungen anzubieten. Während das Unternehmen daran arbeitet, den Verpflichtungen des Umweltschutzprogramms nachzukommen, sollen bereits bis Ende 2018 alle Einweg-Strohhalme an Bord ersetzt. Stattdessen sollen nur noch vollständig biologisch abbaubare Strohhalme zum Einsatz kommen. Zudem möchte MSC Getränke nur noch auf Nachfrage mit einem Strohhalm servieren.

Norwegian Cruise Line

Norwegian Cruise Line Holdings Ltd. (Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises) gab kürzlich eine Partnerschaft mit der Umweltorganisation Ocean Conservancy zum Schutz der Weltmeere bekannt. Das Kreuzfahrtunternehmen unterstützt damit die Trash Free Seas Alliance, die das Aufkommen von Kunststoffabfällen in den Ozeanen verringern will. Ergänzung 06.08.2018: Norwegian Cruise Line Holdings Ltd. kündigte den Verzicht auf Einweg-Plastikstrohhalmen auf allen 26 Schiffe der Flotte und den beiden Inseldestinationen Great Stirrup Cay und Harvest Caye an. Durch diese Maßnahmen sollen laut Unternehmen mehr als 50 Millionen Plastikstrohhalme pro Jahr bei den drei Marken eingespart werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title="" rel=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>